Ein Foto und seine Geschichte - Kindheitserinnerungen


Die Blogparade "Ein Foto und seine Geschichte" wurde von Caro von Coralinart ins Leben gerufen und soll die Geschichten hinter Fotos zum Leben erwachen lassen.
Für das erste Foto wurde das Thema Kindheitserinnerungen gewählt.
Da ich ungern private Fotos aus meiner Kindheit im Internet präsentieren möchte, habe ich mich für die zweite Idee entschieden, die mir in den Sinn kam.

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Wenn die Leute als Kind zu mir gesagt haben, ich hätte eine blühende Fantasie, dann nicht, weil ich besonders viel log, sondern weil ich schon seit ich denken kann Geschichten im Kopf habe, die erzählt werden möchten.
Bis meine Mutter mir das Lesen und Schreiben beibrachte, weil ich es nicht mehr erwarten konnte, zeichnete ich meine Geschichten. Auf jedes Papier, das ich finden konnte. Irgendwann fielen sogar Taschentücher meinen Schreibübungen zum Opfer.
Mein Opa besaß damals rote Lexikonbände mit farbigen Bebilderungen, aus denen ich mir oft Bilder auswählte und mir etwas dazu ausdachte.

Lesen wurde mein liebstes Hobby und bald las meine Mutter nicht mehr mir, sondern ich ihr den ersten Harry Potter Band vor.
Schnell wurde meinen Eltern klar, dass meine Leselust und die Geschwindigkeit, in der ich ein Buch verschlang, nicht gebändigt werden konnte und sie stellten mir einen Bücherei-Ausweis aus.
Für mich als kleines Mädchen war die Dorfbibliothek ein riesiges Paradies voller Abenteuer, die auf mich warteten.
Klar, dass die Bibliothekarin genau so schnell meinen Namen kannte und nicht mehr darüber staunte, dass ich mir jede zweite Woche mehr Bücher auslieh, als ich tragen konnte.

Von all den Helden aus den Bücherwelten inspiriert, schrieb ich viele eigene Geschichten, manche davon teilte ich mit Familie und Freunden.
Früher hatte ich immer den Traum, ein eigenes Buch herauszubringen, heute weiß ich, dass es mir einfach Spaß gemacht hat, zu schreiben, sich eine eigene Welt auszudenken, Charaktere zum Leben erwachen zu lassen.

Aber auch die reale Welt erzählte viele Geschichten, die ich festhalten wollte.
Und so entstand meine zweite große Leidenschaft - für Fotografie.
Den Anfängen mit einer kleinen Digicam und der alten Pentax meines Vaters folgte meine erste digitale Spiegelreflexkamera, die Olympus E450.

Zusammen mit meinem ersten Blog 2009 kam dann auch noch das Interesse an Grafikdesign und Webprogrammierung auf - das Internet hatte ganz neue Möglichkeiten für Kreative erschaffen.

Nebenjobs als Fotografin oder als freie Mitarbeiterin für ein Magazin und die eigene Gestaltung der Abizeitung ließen kurz vor dem Abitur bei Bekannten die Frage aufkommen, in welche kreative Richtung ich denn nun beruflich gehen möchte.
Meiner Familie war klar, dass ich Journalistin werden würde.

Nur mir - mir war gar nichts klar.
Mir war nie bewusst, wie sehr mein Leben durch die Fotografie, Lesen und Schreiben geprägt worden war und wie sehr es mir fehlte, wenn ich mich auf andere Dinge konzentrieren musste.

Als ich mich für mein Biochemiestudium entschied, wollte ich meine Kreativität als Hobby beibehalten, habe einen Teil meines Lebens in die Ecke gezwängt.
Einen Teil, ohne den ich nicht leben kann oder will.

Fotos erinnern uns - nicht nur an schöne oder an schreckliche Momente, sondern auch daran, wer wir waren und wer wir heute sind.
Und zusammen mit ihnen kann ich mich auch dafür entscheiden, wer ich morgen sein möchte.



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25.05. Hate me or love me
26.05. A Journey to her Dreams
27.05. Franziska Sophie
28.05. Written in red letters
29.05. Mademoiselle Moment
30.05. Coralinart
31.05. Vitaaas
01.06. Lichtkonfetti
02.06. Sternentraum Mädchen
03.06. Moderation is the Key




Heimatpoesie.


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Es wird Frühling und ich habe fast vergessen
Fahre zwischen den gelben Rapsfeldern entlang;
Offenes Dach

Haarsträhnen fängt der Wind
Und meine Gedanken
sind frei


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Früher, da wollte ich immer raus, wegziehen so bald wie möglich und diesem Ort den Rücken kehren.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie sich dieses Teenagergespinst in Heimatliebe verwandelte.
Als ich es zu schätzen lernte, hier aufgewachsen zu sein, hier leben zu dürfen und zu wissen, dass sich dieses Fleckchen Erde für immer in mein Herz geschummelt hatte.

Früher, da dachte ich, so etwas würden nur ältere Menschen von sich geben.
Menschen, die schon viel gesehen und erlebt hatten und nun einen Ort brauchten, an dem sie sich festhalten konnten.

Für mich ist Heimat mittlerweile viel mehr als nur ein Ort.
Es ist dort, wo ich verstanden werde und jede noch so verrückte Idee akzeptiert wird, wo ich mich ganz frei und geborgen fühlen kann.

Heimat ist nicht nur ein Ort, Heimat ist ein Gefühl, eine Erinnerung, ein Mensch, der einem viel bedeutet.
Heimat ist Emotionen, ein Lächeln, ein zustimmendes Nicken, ein Augenzwinkern und ein Lachen, bis der Bauch wehtut.


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